Von Walen und Meer
Am 15. September ist es wieder soweit. Zum Tag des Geotops finden bundesweit wieder zahlreiche Veranstaltungen in Deutschland herausragendsten Geotopen statt. Geotope sind geologische Sehenswürdigkeiten, die von regionaler und nationaler geowissenschaftlicher Bedeutung, Seltenheit oder Schönheit sind. Als Zeugnisse der Erdgeschichte sind sie repräsentativ für eine Landschaft und deren geologische Entstehung. Das berühmteste Geotop im Kreis Lauenburg ist der Fundort der miozänen Wale, die heute im Naturkundemuseum Lübeck ausgestellt sind.
Wie sah es hier damals aus? Eine Meeresbucht der Ur-Nordsee bedeckte die Region. In Groß Pampau war sie 70m tief. Das ist mehr als die durchschnittliche Tiefe der Ostsee heute. Hier schwammen Fische, auch Haie und Wale und noch so einiges mehr. Ein paar dieser Wale starben, sanken auf den Grund und wurden von Ton bedeckt. Mit dabei waren auch Muscheln, Schnecken und Kahnfüsser, Tiere mit einem hornförmigen Gehäuse, dass jedoch an der Spitze eine zweite Öffnung hat, durch das die Tiere Wasser strudelten. All diese Tiere und noch viele andere haben ihre Spuren im Ton von Groß Pampau hinterlassen. Es ist hier die einzige Stelle, wo man mehrere fast vollständig erhaltenen Walskelette gefunden hat. Am 15. September bietet sich nun zum letzten mal die Gelegenheit sich diese berühmte Stelle einmal vor Ort anzusehen und selbst nach den Überresten einer fernen Vergangenheit zu suchen. Danach wird es keine weiteren Führungen in Groß Pampau mehr geben. Auch wenn das bedauerlich ist, so ist es doch zu akzeptieren. Schließlich handelt es sich um ein Betriebsgelände, das ohne die Einwilligung des Eigentümers nicht betreten werden darf und dieser erteilt keine Genehmigungen mehr.
Wie man auch anders mit einem Geotop umgehen kann, sieht man an der 2. Veranstaltung, die der GeoPark Nordisches Steinreich zum Tag des Geotops veranstaltet. Bereits am Samstag, den 14. September geht es auf und in den Segeberger „Kalkberg“. Auch hier fand ein Abbau statt und es ist trotzdem gelungen, dieses bedeutende Geotop für die Öffentlichkeit zugänglich zu halten.
Der Segeberger „Kalkberg“ der kein Kalkberg ist, hat seinen Ursprung ebenfalls im Meer. Allerdings noch vor weit längerer Zeit. Denn wenn die Wale vor rund 12 Millionen Jahren lebten, so lag der Ursprung des Segeberger Bergs vor ca. 255 Millionen Jahren. Damals war es hier heiß und trocken. So trocken, dass ein ganzes Meer eindampfte und Gips und Salz ablagerte. Dieses Salz entwickelte nun, nachdem Schicht über Schicht Sedimente darüber abgelagert wurden eine ganz außergewöhnliche Dynamik. Und diese Dynamik wird unter anderem das Thema sein, worum es bei der Wanderung auf und in dem „Kalkberg“ geht.
Der Beginn der Segeberger Wanderung ist am 14.9. um 14:00 vor dem Noctalis Eingang.
Der Treffpunkt für die Exkursion in die Kies und Tongrube Groß Pampau ist am 15.9. um 14:00 am Eingang zum Werk.
Nähere Informationen unter www.geopark-nordisches-steinreich.de und www.tag-des-geotops.de oder telefonisch unter 04547/159315
Hier ist noch eine Veranstaltungsübersicht für den September.
Mit herzlichen Grüßen,
Kerstin Pfeiffer