Warum wir keine Wahl hatten…

Warum wir bei der Einwohnerversammlung zum Thema Kindergarten nicht abgestimmt  hatten?  –  Kurz: Wir hatten keine Wahl!

Wir haben verschiedene Varianten

  • anderer Träger,
  • im Uns Dörphuus
  • Neubau mit und ohne Vereinsheim
  • im Pastorat

unter folgenden Kriterien:

  • bezahlbar
  • Wunsch des Trägers
  • schneller Baubeginn
  • nach Gesetz und Recht möglich
  • bewährte Strukturen bewahren

abgewägt und geprüft und sind zu dem Entschluss gekommen, dass nur ein Erhalt des alten Standortes und eine Renovierung der Alten Schule in Frage kommt.
Auch die von der AWM bevorzugte Variante wurde eingehend geprüft. Die vermeintlich kostengünstigere Variante war nach einer Umrechnung auf eine vergleichbare Größe bezogen auf die Nutzfläche viel teurer.
Um die wirklichen Kosten zu ermitteln, wurden die Faktoren angepasst:

  • Außenmaße sind nicht Nutzfläche
  • Berücksichtigung des Abzugs der Fläche des Treppenhauses
  • Fehlen der Büroräume
  • Preise mit Mehrwertsteuer

Ausserdem fehlten die Kosten für ein Ingenieurbüro, das bei einer Baumassnahme dieser Größenordnung vom Amt zwingend gefordert wird.

Das Amt beziehungsweise der Kreis ist gegen den Standort am Sportplatz, auch der Träger war nicht glücklich über die weite Entfernung zum Pastorat und der Kirche.
Bis heute haben wir noch keinen B-Plan vom Sportplatz. Dadurch, dass es immer noch kein Baurecht am Sportplatz gibt, hätte mittelfristig entweder eine Containerlösung oder die Unterbringung im DGH angedacht werden müssen; der bisherige Standort war für Kinder und Erzieherinnen durch die in den Vorjahren entstanden Mängel u. Fehlsanierungen nicht länger zumutbar. Alle drei Varianten hätten die KiGa-Situation extrem unattraktiv gemacht und wahrscheinlich zu Abmeldungen und weniger Neuanmeldungen geführt. Das hätte den Gemeindehaushalt zusätzlich enorm belastet.
Die Genehmigung der U3-Gruppe wäre ersatzlos ausgelaufen; das Angebot damit in Mustin erstmal erloschen.

Ebenso weigert sich die AWM bis heute die Kosten für eine Renovierung der Alten Schule zu den Kosten vom Neubau eines Kindergartens am Sportplatz zu rechnen. Aber irgendetwas müssen wir doch mit diesem Haus machen. Egal was, das kostet dann nochmal Geld.

Die AWM hat sich nicht die Mühe gemacht, die ihnen zur Verfügung stehenden Informationen selbst zu prüfen und ihre Ergebnisse zur Diskussion zu stellen. Sie haben unsere Überlegungen als Zahlenspiele ohne Glaubwürdigkeit abgewertet und haben einfach ihren Traum bei der Bürgerversammlung weitergesponnen von einem Kindergarten mit dem Vereinsheim und einer Kleinsporthalle…. und das alles neu und viel billiger… Wer will das nicht?

Wir haben unsere Informationen und Argumente öffentlich gemacht, die letzte Variante ihres Vorschlag, den die AWM zur Wahl stellen wollte, wurde uns nicht zur Prüfung gegeben, sondern wurde am Abend zuvor mit heißer Nadel gestrickt.

Hätten wir unter diesen Vorraussetzungen die anwesenden Bürger entscheiden lassen sollen? Welche Varianten standen denn zur Wahl?

Ein wirkliches Interesse um die Sache ist nie aufgetaucht, es hat keiner das Angebot angenommen, Einsicht zu den Unterlagen zu bekommen.
Wie auch, denn diese Baumassnahme ist so komplex, dass man sich nur auf die Kompetenz anderer verlassen kann, wenn man nicht viele Stunden Zeit investieren will.
Also wäre eine Abstimmung nur zur Befriedigung irgendwelcher Quoten der Lager im Dorf gewesen, aber keine wirkliche Abstimmung zur Sache.

Wolfgang Merkel