Mit steigenden Temperaturen und dem Einsetzen des Frühlings beginnt im Wald und auf den Feldern auch die Brut- und Setzzeit der Wildtiere. Auch das Gras auf den Wiesen und Weiden, mit dem die Landwirtinnen und Landwirte ihre Rinder füttern können, wächst seiner Mähreife entgegen. Es wird zumeist nach der Mahd siliert und somit konserviert und dann im Winter den Kühen als Futter vorgelegt.

Damit bei der Ernte keine Tiere, denen das Gras Schutz bietet, zu Schaden kommen, passen die Landwirtinnen und Landwirte ihre Arbeitsweise entsprechend an, um Tiere vor dem Mähen zu vergrämen. Viele Tiere lassen sich so vertreiben. Den Kitzen allerdings kann ihr natürlicher Duckreflex, eigentlich ein guter Schutz gegen Fressfeinde, zum Verhängnis werden. Jägerinnen und Jäger und Bäuerinnen und Bauern arbeiten daher regional zusammen und stimmen sich ab, wann Mäharbeiten anstehen, um dann gemeinsam solche Tiere in Sicherheit bringen zu können.

„Unsere Jägerschaft engagiert sich flächendeckend für die Jungwildrettung, unterstützt so ehrenamtlich die Landwirtschaft und schützt unsere Wildtiere im Sinne des Tier- und Naturschutzes. Damit die Rettung von Rehkitz, Junghase und Co. erfolgreich ist, müssen alle Beteiligten in engem Kontakt stehen, denn die Landwirte sind aus Tierschutzgründen zur Suche verpflichtet“, sagt Wolfgang Heins, Präsident des Landesjagdverbandes Schleswig-Holstein. Mittlerweile gibt es in allen Kreisen Schleswig-Holsteins mehrere Drohnen-Teams. Auf der Internetseite der Deutschen Wildtierrettung (www.deutsche-wildtierrettung.de) und über die Kreisjägerschaften in Schleswig-Holstein finden Landwirte und Interessierte Kontaktdaten. Die Drohnen-Teams können außerdem mit Spenden unterstützt werden.

„Diese gute Zusammenarbeit ist gelebter Tierschutz. Dieser wird durch den Einsatz von Drohnen, anderer Verfahren und den persönlichen Einsatz von Jägerinnen und Jägern sowie Bäuerinnen und Bauern ermöglicht“, so Bauernverbands-Präsident Klaus-Peter Lucht. Der Landesjagdverband Schleswig-Holstein und der Bauernverband Schleswig-Holstein rufen ihre Mitglieder auf, das gute Miteinander bei der Wildtierrettung auch in diesem Jahr im Sinne des Tierschutzes fortzusetzen.“

Nach der Rettung wird das Kitz in einer Box im Schatten der Wiese gesichert und nach dem Abmähen sofort wieder frei gelassen. Foto: Gesine Biller

Auf dem Bildschirm der Drohne der Kreis Jägerschaft zeigt der hellerote Punkt den Standort des Rehkitzes an. Foto: Gesine Biller